HSV: Hollerbach vor dem Aus – kommt Doll?
Seit Samstag begleitet ein Satz den Hamburger SV: Man darf zwar gegen den FC Bayern München verlieren, aber nicht so. Die Norddeutschen wurden beim 0:6, bei dem sich Angreifer Robert Lewandowski den Luxus gönnte, auch noch einen Elfmeter zu verschießen, aber trotzdem drei Tore erzielte, abgeschlachtet. Bayerns Keeper Sven Ulreich hätte an diesem Tag auch eine Grillfeier mit Freunden in seinem Strafraum abhalten können und das Spiel wäre noch immer 6:0 ausgegangen. Der Leidtragende der Niederlage wird Trainer Bernd Hollerbach sein. Seit sieben Spielen ist er im Amt. Gewinnen konnte er keine Partie. Drei Punkte sind sein mitleiderregendes Zeugnis. Wie die „Bild“ berichtet, wird Frank Wettstein, der momentan alleiniger Vorstand des HSV ist, zum letzten Strohhalm greifen und den Übungsleiter entlassen.
Titz soll bis zum Saisonende übernehmen – dann kommt wohl Doll
Bis zum Ende der laufenden Spielzeit wird demnach U21-Coach Christian Titz das zweifelhafte Vergnügen haben, die Profi-Abteilung des HSV zu betreuen. Eine Chance auf einen dauerhaften Verbleib an der Seitenlinie hat der 46-Jährige nur dann, wenn er das Wunder schafft und den Abstieg vermeidet. Ansonsten wird laut Quelle wohl Ex-Coach Thomas Doll das Ruder übernehmen, der momentan mit Ferencvaros Budapest in Ungarn auf dem ersten Rang steht. Der 51-Jährige soll den Scherbenhaufen zusammenkehren und den Neuaufbau in Liga 2 leiten.
Hollerbach ist ein Bauernopfer
Hollerbach selbst ist das, was man umgangssprachlich als „die ärmste Sau“ bezeichnet. Nur aus Liebe zum HSV hat er eine kaputte Mannschaft ohne eigene Vorbereitung mitten in der Saison übernommen. Kein einziger Spieler ist vom Noch-Trainer ausgesucht. Tatsächlich hat im Winter nicht einmal mehr sein Vorgänger Markus Gisdol die Akteure bekommen, die er sich gewünscht hat. Hollerbach muss mit Spielern wie Aaron Hunt, Lewis Holtby oder Sven Schipplock arbeiten, denen der Verein längst gesagt hat, dass sie gehen sollen – nur fand sich kein Abnehmer. Nach nicht einmal zwei Monaten Amtszeit von Hollerbach sind die Männer gefeuert worden, die ihn eingestellt haben. Der Klub hat derzeit faktisch keine Führung. Der neugewählte Präsident zog es vor, Urlaub zu machen und nicht den Klub persönlich im Stadion zu unterstützen. Längst suchen die meisten Spieler über Berater neue Klubs. Der HSV implodiert – und Hollerbach muss dafür büßen.